Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Reisenden auf 54,6 Mio. Menschen an. Insgesamt unternahmen damit 77% der deutschen Bevölkerung mindestens eine Urlaubsreise mit einer Dauer von 5 Tagen oder länger.

Die Anzahl an Reisen über 5 Tage sank im Vergleich zum Vorjahr leicht. Der Anteil an Haupturlaubsreisen stieg auf 54,6 Mio. an, während zusätzliche Reisen auf einen Wert von 10,4 Mio. absanken. Der Trend zeigt außerdem, dass die Ausgaben für Urlaubsreisen auf Rekordhöhe angestiegen sind.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Kurzurlaubsreisen ab. Hier ist jedoch die Anzahl an Reisenden gesunken. Die Ausgaben haben sich dennoch erhöht.

Reiseabsichten

Reiseabsichten

Interessant gestalten sich auch die Reiseabsichten der Befragten.

73% waren sich zum Zeitpunkt der Befragung bereits sicher, dass sie im Jahr 2024 verreisen werden. Davon wissen bereits 41%, wohin die nächste Reise gehen soll, während sich 32% noch nicht für ein bestimmtes Ziel entschieden haben. 16% der Befragten sind noch gänzlich unentschlossen bezüglich des Antritts einer Reise.

Die meisten Befragten beschäftigen sich 4-6 Monate vor Anreise mit ihrer Reiseplanung und entscheiden sich 1-3 Monate vor Reiseantritt.

Basierend auf dieser Information ist es für Sie als Gastgeber entscheidend mit entsprechendem Vorlauf bereits buchbar zu sein.

Urlaubsnachfrage

Urlaubsnachfrage

Dass den Deutschen Urlaub trotz steigender Kosten wichtig ist, zeigt die folgende Grafik. Reisen steht weiterhin an 2. Stelle, wenn es um Konsumprioritäten geht.

Gleichzeitig sorgen steigende Preise für zunehmende Belastung. Der Trend zeigt, dass finanzielle Belastung mit der Unsicherheit über die Reisplanung korreliert. Dennoch haben sich über die Hälfte aller stark finanziell belasteten Befragten für eine Reise im Jahr 2024 entschieden.

Die Kosten für Reisen innerhalb Deutschlands werden eher günstig bewertet. Nur Aufenthalte in osteuropäischen Ländern werden als preiswerter eingeschätzt.

Reiseverhalten

Reiseverhalten

Im Jahr 2023 erreichte der Anteil der Auslandsreisen einen neuen Höchstwert von 78%. Etwa 50,7 Millionen Reisen führten deutsche Urlauber ins Ausland, während 14,3 Millionen Reisen innerhalb Deutschlands unternommen wurden. Die nachfolgende Grafik visualisiert die Verteilung der Reiseziele der Deutschen.

Das beliebteste Bundesland der deutschen Bevölkerung ist nach wie vor Bayern. Im Vergleich zu 2023 steigt Schleswig-Holstein im Jahr 2024 an die zweite Stelle und Mecklenburg-Vorpommern fällt auf Platz drei.

Im Vergleich zu Auslandsreisen erfreut sich Deutschland als Ziel vor allem bei Kurzaufenthalten großer Beliebtheit. Jedoch zeigt sich auch hier ein zunehmender Trend in Richtung Ausland. Daher ist es für Gastgeber umso wichtiger geworden, Kurzaufenthalte zu ermöglichen.

Buchungsverhalten

Buchungsverhalten

Seit 2018 hat sich die Online-Buchung als führender Buchungsweg für Urlaubsreisen und Kurzurlaube fest etabliert. Im Jahr 2023 wurden bei 51% aller Urlaubsreisen (ab 5 Tagen) mindestens ein Aspekt der Reise über Online-Buchungen abgewickelt, während es bei Kurzurlaubsreisen (2-4 Tage) sogar 68% waren. Obwohl jüngere Reisende im Vergleich zu älteren Generationen tendenziell digitaler buchen, zeigt sich dennoch, dass auch bei den 50-69-Jährigen digitale Buchungen die analoge Buchung überwiegen. Dies verdeutlicht den kontinuierlich wachsenden Einfluss digitaler Buchungskanäle, selbst bei älteren Reisenden.

Im Jahr 2023 haben insgesamt 81% aller Reisenden Urlaubsinformationen im Internet gesucht. Trotz einer leichten Abnahme der Reisetätigkeit im Jahr 2023 wurden Urlaubsinhalte häufiger im Internet recherchiert als im Vorjahr, was die Bedeutung des Internets als Informationsquelle für Urlaubsreisen unterstreicht.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

Trotz einer nach wie vor positiven Einstellung zur Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen in Deutschland, die ein großes Potenzial für nachhaltige Urlaubsreisen im deutschen Markt verdeutlicht, ist der Anteil an Auslandsreisen und insbesondere an Flugreisen auf einem historischen Höchststand. Dies steht im Widerspruch zu den bekundeten Präferenzen für nachhaltiges Reisen. Die zunehmende Flugscham, das wachsende schlechte Gewissen aufgrund der Klimabelastung durch Flugreisen, ist in den letzten fünf Jahren spürbar angestiegen. Im November 2023 gaben 50% der Flugreisenden an, ein solches schlechtes Gewissen zu haben. Die Diskrepanz zwischen den Wünschen der Reisenden und ihrem Verhalten legt nahe: Eine Transformation des Tourismus hin zu mehr Nachhaltigkeit darf nicht allein auf die Nachfrage nach nachhaltigen Reisen warten. Sie ist unabhängig davon dringend erforderlich, um die Branche zukunftsfähig zu machen und die vereinbarten Klimaziele zu erreichen.

Quelle

Quelle für den gesamten Text plus Grafiken: vir Verband Internet Reisevertrieb e.V. – Daten & Fakten zum Onlinereisemarkt 2024

Originalversion zu finden unter: VIR Daten und Fakten zum Online-Reisemarkt – v-i-r.de