Durch die Hausordnung entsteht ein Grundgerüst, welches Missverständnisse vermeidet und Erwartungen eindeutig regelt. Sie dienen als Beweis dafür, was bei Ihnen erlaubt ist und was nicht. Zur eigenen Absicherung können Sie darin festlegen, welche Konsequenzen etwaige Verstöße mitbringen. Darüber hinaus sparen Sie sich Zeit: offene Fragen und Bitten, die sonst während des Aufenthalts auftauchen, können schon vorab geklärt werden.
Tipps für die Erstellung einer Hausordnung:
Nehmen Sie sich Zeit individuelle Hausregeln zu erstellen und verwenden Sie keine Standard-Vorlagen. Zur Orientierung können jederzeit Online-Vorlagen zur Hand genommen werden, jedoch macht es für den Gast einen sympathischeren Eindruck, wenn die Regeln direkt auf Ihre Unterkunft bezogen sind.
Achten Sie in erster Linie auf die Art und Weise, wie Sie kommunizieren. Wenn Hausregeln nur nach Verboten klingen, ist der Bezug der Wohnung bereits im Voraus negativ behaftet. Trotz der Aufstellung von Regeln und Vorgaben, sind diese herzlich, aber auch klar und deutlich zu kommunizieren. Höflichkeitsfloskeln, wie „bitte“ und „danke“ sollen in dem Fall eingebaut werden. Bringen Sie, wenn möglich, gerne auch Humor ein.
Begründen Sie die Regeln: Gäste wollen wissen, wieso diese befolgt werden müssen. Beispiel: Erklären Sie Ruhezeiten damit, dass Sie möchten, dass alle Nachbarn eine gute Nachtruhe genieße oder Gäste dürfen kein Haustier mitbringen, weil sie zukünftig Gäste mit Allergien beherbergen möchten.
Inhalte einer Hausordnung
1. Begrüßung und Allgemeine Richtlinien
Begrüßen Sie Ihren Gast mit ein paar freundlichen Sätzen und heißen ihn willkommen. Je nachdem zu welchem Zeitpunkt, er die Hausordnung ausgehändigt bekommt. Sagen Sie dem Gast, wieso Sie eine Hausordnung haben, zeigen Sie schon im Voraus Konsequenzen auf und bieten Sie Unterstützung und Hilfestellung an, falls Gäste Rückfragen dazu haben. Beispiel: „Bevor Sie in Ihren verdienten Urlaub starten, möchten wir Sie auf die Hausordnung für unsere Ferienwohnung aufmerksam machen.“
2. Raumordnung
Sagen Sie dem Gast im Voraus, wie die Ferienwohnung aufgeteilt ist. Zeigen Sie auch auf, wo sich beispielsweise der Stromkasten, die Alarmanlage, die Mülltonnen etc. befinden. Wo finden Gäste bestimmte Dinge, wie Verbandskasten etc.
3. Lautstärke und Ruhzeiten
Bitten Sie Ihre Gäste in Ihren Hausregeln um einen respektvollen Umgang mit Nachbarn und anderen Gästen. Gibt es Nachtruhen oder Ruhezeiten? Beispiel: „Uns ist ein angenehmes Urlaubserlebnis für Sie genauso wichtig, wie ein gutes Verständnis zu unseren Nachbarn. Versuchen Sie die Lautstärke daher nach 23:00 Uhr auf ein Minimum zu beschränken.
4. Besucher – Veranstaltungen und Feiern
Wenn Gäste bei Ihnen übernachten, die Freunde oder Bekannte in der Nähe haben, legen Sie zu Beginn fest: Wie viele Besucher darf ein Gast empfangen? Müssen Gäste angemeldet werden? Fallen für zusätzliche Besucher Kosten an? Sind Veranstaltungen und Feiern erlaubt? Fallen für zusätzliche Besucher Kosten an?
5. Parken und Parkplätze
Stellen Sie in Ihren Hausregeln die Parksituation vor Ort dar. Sind Parkmöglichkeiten vorhanden? Wo dürfen Gäste parken? Wie viele Autos finden Platz? Beispiel: „Bitte parken Sie Ihre Fahrzeuge in der Einfahrt und achten Sie darauf, die markierten Flächen zu nutzen, damit auch andere Gäste noch Platz finden.“
6. Mülltrennung
Geben Sie dem Gast an, wie der Müll zu trennen ist. Vielleicht gibt es verschiedene Behälter für Plastik, Papier und Biomüll. Informieren Sie Ihre Gäste: Wie ist der Müll zu trennen? Wo sind verschiedene Abfälle zu entsorgen? Beispiel: „Entsorgen Sie Ihre Bioabfälle bitte in der dafür vorgesehenen Tonne im Hof“
7. Sicherheit
Geben Sie Hinweise darüber, dass Fenster und Türen zu schließen sind und weisen Sie auf Stromsparmaßnahmen hin: Licht ausschalten, Heizung bei Öffnen der Fenster zurückdrehen, elektrische Geräte ausschalten etc. Beispiel „Stellen Sie bitte bei Verlassen der Wohnung sicher, dass alle Fenster und Türen geschlossen sind, damit Schäden durch Regen, Diebstahl etc. verhindert werden können.“
8. Terrasse und Balkon
Wenn Sie einen Balkon/Terrasse zur Verfügung haben, geben Sie den Hinweis auf Gefahr für Kinder mit und, dass diese nicht unbeaufsichtigt gelassen werden sollen. Weisen Sie darauf hin, wie mit Utensilien im Außenbereich umzugehen ist: Sonnenschutz schließen, Polstermöbel verstauen oder Grill reinigen, Regeln bei Nutzung von Pool/Sauna. Beispiel: „Bitte schließen Sie bei Regen alle Sonnenschirme, damit an diesen keine Schäden entstehen.“
9. Rauchen
Formulieren Sie, wenn möglich, keine Verbote, sondern kommunizieren Sie klar, wo beispielsweise das Rauchen erlaubt, ist: Sorgen Sie an den angebotenen Stellen, z.B. auf dem Balkon, im Außenbereich, dafür, dass Aschenbecher aufgestellt werden.
10. Haustiere
Legen Sie in Ihren Hausregeln fest, ob Haustiere erlaubt sind. Welche Haustiere können untergebracht werden und welche nicht? Wie viele Tiere dürfen maximal mitgebracht werden? Bis zu welcher Größe/Gewicht sind Haustiere erlaubt? Beispiel: „Wir wissen, dass Sie Ihr Haustier lieben. Wir bitten Sie jedoch, es nicht auf die Möbel zu lassen. Das gilt für Sofas sowie alle Betten. Wir haben Ihnen Gästehandtücher bereitgestellt, nutzen Sie diese bitte, um Ihren vierbeinigen Begleiter zu trocknen oder zu reinigen.“
11. Schäden
Informieren Sie, dass Schäden so schnell wie möglich gemeldet werden müssen, damit Sie sich um die Reparatur kümmern und große Schäden vermeiden können. Geben Sie bspw. Auch Hinweis, dass Möbel nicht verrückt werden dürfen. Beispiel: „Unfälle können passieren. Um Missverständnisse zu vermeiden, bitten wir Sie uns entstandenen Schäden immer rechtzeitig zu melden. Um Schäden vorab zu vermeiden, bitten wir Sie keine Möbel zu verschieben.“
12. Schlüssel
Legen Sie fest, wie viele Schlüssel/Schlüsselkarten dem Gast ausgehändigt werden. Weisen Sie Ihre Gäste darauf hin, welche Folgen der Verlust eines Schlüssels hat.
13. An- und Abreisezeiten
Informieren Sie Gäste, in welchem Zeitraum Ihre Gäste einchecken können.Wann muss die Wohnung/das Zimmer verlassen werden? Welche Schritte soll ein Gast vor der An-/Abreise unternehmen? Wo ist der Schlüssel abzugeben?
14. Reinigung
Legen Sie fest, wie die Wohnung verlassen werden soll, aber auch, wie das Objekt während des Aufenthalts behandelt werden soll. Bspw: soll das benutzte Geschirr immer abgespült und aufgeräumt werden, Grobe Flecken müssen entfernt werden (zusätzlich Ort für Reinigungsmittel zeigen)
15. Notfallkontakte
Vor allem für Gäste, die nicht aus der Region kommen oder aus dem Ausland anreisen, ist es hilfreich Notrufnummern des Krankenhauses, der Feuerwehr oder der Polizei anzugeben. Auch die eigene Rufnummer, Infos zur nächsten Apotheke oder zum nächsten Hausarzt können Platz in der Hausordnung finden.
16. Einverständniserklärung
Zu Ihrer Absicherung können Sie am Ende das Einverständnis Ihrer Gäste einfordern. Legen Sie auch noch einmal klar, was greift, falls die festgelegten Regeln nicht eingehalten werden.
Beispiel: „Wir haben diese Hausordnung aufgestellt, damit alle unsere Gäste einen sicheren und angenehmen Aufenthalt bei uns haben. Die Einhaltung dieser Regeln ist für jeden unserer Gäste erforderlich. Wir hoffen, Sie haben eine schöne Zeit in unserem Haus und finden alles, was Sie benötigen. Ein Verstoß gegen eine dieser Hausregeln stellt einen Verstoß gegen die Mietbedingungen dar.
Wie kommuniziere ich die Hausregeln an die Gäste?
Je nachdem, ob Sie die Hausordnung als striktes Dokument mit Unterzeichnung oder nur als eine Art Leitfaden an Ihre Gäste herantragen möchten, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Hausordnung zu kommunizieren:
– Senden Sie die Hausordnung bereits nach der Buchung an die Gäste
– Hängen Sie diese in der Ferienwohnung/im Zimmer au
– Überreichen Sie sie beim Check-In
Hier finden Sie unserer Aufzeichnung zum Webseminar zum Thema.